Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl

Zehn Tage vor den diesjährigen Wahlen zum deutschen Bundestag stellten sich in der Aula des GSG Vertreter der Jugendorganisationen Junge Union (CDU), Jusos (SPD), Grüne Jugend (Grüne), Julis (FDP) und Linksjugend (DIE LINKE) den Fragen von Schüler:innen der 12. und 13. Klasse. Die Junge Alternative (AfD) wurde als einzige Bundestagspartei nicht eingeladen, da die Partei zahlreiche Personen mit rechtsradikalen Positionen beherberge und das Wahlprogramm u.a. die Existenz eines menschengemachten Klimawandels abstreite, so die Fachgruppe Politik-Wirtschaft, die zur Diskussion eingeladen hatte. Wissenschaftliche Erkenntnis und das Prinzip der Gleichwertigkeit von Menschen seien, jedoch unabdingbare Fundamente eines demokratischen Austausches.

Mit einem Frauenanteil von exakt 0% hatten die fünf Vertreter, die alle für die Jugendorganisationen ihrer Parteien anwesend waren, jeweils 90 Sekunden Zeit sich der gleichen Frage aus dem Publikum zu stellen.

Thematisch wurde über Afghanistan, Wirtschaftswachstum und vor allem Klimapolitik diskutiert und es kam hier und da auch zu direkten Konfrontationen zwischen den Parteien. Abgesehen von der Jungen Union und den Julis, die sich häufig einig zeigten, liefen die Meinungen auf der Bühne oft auseinander. So sahen die Lösungsansätze der Klimakrise, die sich diesen Sommer mahnend in der Flutkatastrophe zeigte und klarmachte, dass Deutschland von ihr nicht verschont bleiben wird, sehr unterschiedlich aus. Während Nico von der Linksjugend die Lösung nicht dem freien Markt überlassen wollte, sondern klimaschädliche Konzerne entmachten möchte, forderte Jonas von den Julis einen CO2-Deckel, also ein marktreguliertes Emissionslimit für Deutschland und Investitionen in klimafreundliche Innovation. Konstantin von der Grünen Jugend erklärt den Plan seiner Partei, eine höhere CO2-Steuer und ein sogenanntes Energiegeld in Höhe von 75€ einzuführen, um Emittieren teurer zu machen, ohne ärmeren Bürger:innen beispielsweise die Möglichkeit zum Autofahren zu nehmen. Mathis  von der Jungen Union warnte dagegen vor zu viel staatlichen Kontrollen und sprach sich z.B. gegen ein Tempolimit auf Autobahnen aus. Das frisch gebackene Osnabrücker Ratsmitglied Timo verwies bei seinem „Heimspiel“ am GSG auch auf kommunale Aufgaben beim Klimaschutz und die damit verbundene soziale Frage.

Auf Grundlage der energischen, aber freundlich geführten Diskussion konnten sich alle Zuhörer*innen eine eigene Meinung zu den unterschiedlichen politischen Angeboten machen. Viele begrüßten die Veranstaltung und hätten sich sogar noch mehr Zeit für die Diskussion gewünscht.