Stauffenbergtag 2024 am GSG – Stück für Stück die Welt FAIRbessern
Schon zum sechsten Mal lud der Förderverein des Graf-Stauffenberg-Gymnasiums (GSG) am 21.11.24 zum Stauffenbergtag ein. Unser Namensgeber fordert uns immer wieder heraus, Stellung zu nehmen und ein geschichtliches Urteil zu bilden. Er erinnert uns stets daran, wie wichtig kritisches Denken und Urteilsvermögen sind.
In diesem Jahr stand das Thema „Gerechtigkeit und Frieden“ im Mittelpunkt der Veranstaltung. Die Vorbereitung und Planung des Tages übernahmen wir, die Fairtrade AG. In etlichen mehrstündigen AG-Sitzungen bereiteten wir uns auf den Tag vor und planten den Inhalt, den Ablauf sowie den Aufbau der Bühne. Wir luden Frau Mechthild Möllenkamp (Abi 1982 am GSG, Präsidentin des Handelsverbandes Niedersachsen-Bremen) und Herr Manuel Gava (MdB) ein um mit ihnen kritisch über das Thema „Gerechtigkeit und Frieden“ als Aufgabe von Politik und Wirtschaft insbesondere bezogen auf den fairen Handel und den Einkauf von Produkten aus dem globalen Süden zu diskutieren. Leider musste Herr Gava, MdB, kurzfristig, krankheitsbedingt absagen, so dass der Hauptteil der Veranstaltung nur mit Frau Möllenkamp stattfand. Wir stellten Frau Möllenkamp zahlreiche Fragen zu ihrem früheren Beruf als Marktleiterin verschiedener EDEKA-Filialen Osnabrücks und erfuhren, wie sie überhaupt Marktleiterin wurde und dass ihr die Beziehungen zu ihren Mitarbeiter*innen sehr wichtig war. Zudem war und ist Frau Möllenkamp sehr viel ehrenamtlich aktiv und berichtete über die vielen Vorteile eines Ehrenamtes. Sie machte deutlich, dass auch schon jüngere Schüler*innen und Schüler ein Ehrenamt übernehmen können und man davon nur profitieren könne. Ebenso bedeutend war für Frau Möllenkamp nicht auf der Stelle zu treten und sich und die Einkaufsmärkte immer weiter zu entwickeln. So empfahl sie allen Schüler*innen und Schülern der Jahrgänge 6 und 8, die an der Veranstaltung teilnahmen, nie aufzuhören neugierig zu sein und zu lernen. Dazu passend ist auch ihr Lebensweg, den sie nach dem Verkauf ihrer Märkte eingeschlagen hat. Sie berichtete uns eindrucksvoll von ihrem Bestreben ein Internat aufzubauen und wie sie sich sowohl durch ihre Projekte in Ländern des globalen Südens als auch im Bereich Handel in Deutschland für Gerechtigkeit einsetzt.
Dankenswerterweise sprang Herr Hubert Hoffmann, ehemaliger Leiter der Fairtrade AG und Mitglied der Projektgruppe Fairtrade-Town Osnabrück, für die Thesenrunde ein und stellte sich für Fragen aus dem Publikum mit politischem Touch zur Verfügung.
Frau Möllenkamp und Herr Hoffmann nahmen kurz Stellung zu verschiedenen Thesen, wie „Eine gerechte Verteilung von Wohlstand und Ressourcen in der Gesellschaft ist entscheidend für den sozialen Frieden.“, „Politische Entscheidungen und unternehmerische Strategien sollten auf eine nachhaltige Entwicklung abzielen.“ oder „Bildung ist der Schlüssel zur Schaffung von Frieden und Gerechtigkeit.“ bevor sie noch einigen Fragen aus dem Publikum beantworteten. Dabei gingen beide immer wieder darauf ein, was die Schülerinnen und Schüler konkret tun können um durch ihr Handeln für mehr Gerechtigkeit zu sorgen. So empfahlen sie zum Beispiel ganz konkret die Temu-App zu löschen und auch bei Shine nichts mehr zu kaufen, da die Unternehmen nicht nach europäischen Standards arbeiten bzw. Prüfzeichen auf Produkten fehlen und hunderttausende einzelne Pakete pro Tag nach Deutschland fliegen. Hubert Hoffmann unterstrich zudem, dass man bei allem, was man tue oder nicht tue, sich nicht unter Druck setzen lassen solle. Wichtig sei, dass jede und jeder über sein Handeln nachdenke und es reflektiere.
Am Ende der Veranstaltung waren wir uns sicher: Selbst jede kleine Veränderung trägt dazu bei, dass die Welt gerechter, fairer und dadurch friedvoller wird.