Radikalismus, Menschenverachtung, Terror – Ideologien der Menschenfeindlichkeit

Endlich! Nach zweijähriger Corona-Pause konnte in diesem Schuljahr das Blockseminar der Philosophie-AG wieder stattfinden: Ein ganzes Wochenende im Naturfreundehaus Belm-Vehrte gefüllt mit Diskussionen, Nachdenken, Argumentieren, Zweifeln, Abwägen, Überzeugen und Sich-Überzeugen-Lassen; kurz: Philosophieren in Reinform – und das Ganze ohne Notendruck und zeitliche Beschränkung auf einen 45- oder 90-Minuten-Takt.

Das diesjährige Thema „Radikalismus, Menschenverachtung, Terror – Ideologien der Menschenfeindlichkeit“ bot den teilnehmenden Philosophinnen und Philosophen aus den Jahrgängen 11, 12 und 13 (sowie einzelnen Ehemaligen) genug Gelegenheit zu kontroversem Austausch von Positionen. Inhalt erfolgte der Einstieg mit einem Auszug aus der Graphic Novel V wie Vendetta, anhand dessen die Positionen des Faschismus und des Anarchismus thematisiert wurden. Die abendliche Vorführung der entsprechenden Verfilmung bot vielfältige Gelegenheit, die Legitimität des Einsatzes von Gewalt zu diskutieren: Ist es legitim, gewaltsam Widerstand gegenüber unterdrückerischen politischen Systemen zu leisten?

Eine Beschäftigung mit dem Phänomen des Terrorismus schloss sich an. Wie legitimieren terroristische Vereinigungen ihre Taten? Welche Folgen ergeben sich – und wie sind diese ethisch zu bewerten? Sind Situationen denkbar, in denen terroristische Aktionen sich moralisch rechtfertigen lassen? – Fragen dieser Art wurden anhand ausgewählter Materialien kontrovers und ausgiebig diskutiert. Dies alles führte zur aktuellen Diskussion um die Klima-Proteste: Lassen diese sich sinnvoll als „Klima-Terrorismus“ klassifizieren?

Am Abend des zweiten Tages stieß die Beschäftigung mit dem Spielfilm Die Welle ein Nachdenken über Möglichkeiten und Gefahren eigener Radikalisierung an.

Das Wochenende war wieder geprägt von engagiertem Meinungsaustausch in angenehmer Atmosphäre. Interessierte sind auch im kommenden Jahr wieder herzlich zur Teilnahme eingeladen.