Claus Schenk Graf von Stauffenberg wurde am 15. November 1907 in einer adligen süddeutschen Familie geboren. Hier wuchs er in der Zeit des Deutschen Kaiserreiches auf. Seine Erziehung war geprägt von Werten wie der Verehrung des Kaisers, der Begeisterung für das Militär, von Pflichterfüllung und Gehorsam. So wundert es nicht, dass Graf Stauffenberg nach dem Abitur 1926 den Beruf des Soldaten ergriff. Die seit 1918 nach dem verlorenen 1. Weltkrieg in Deutschland eingerichtete Demokratie lehnte der junge Graf ab.

Er begrüßte zunächst sogar, dass schon 1933 diese Demokratie wieder abgeschafft wurde und Adolf Hitler die Macht in Deutschland übernahm und eine Diktatur errichtete. Wie viele andere hoffte auch Stauffenberg darauf, dass Deutschland nun wieder mehr Ansehen in der Welt bekommen werde und gerade das Militär wieder eine größere Rolle spielen könne.

Graf Stauffenberg machte in den folgenden Jahren Karriere als Soldat; ab 1939 nahm er am 2. Weltkrieg teil, den Hitler zielstrebig vorbereitet hatte. Während des Krieges aber wandelte sich Stauffenberg und wurde nun zu einem entschiedenen Gegner Hitlers. Für diese innere Wandlung gab es mehrere Ursachen: So erfuhr Stauffenberg von den ungeheuerlichen Verbrechen der Deutschen, besonders gegen Juden, die sein Gewissen rührten. Außerdem fürchtete er eine Niederlage Deutschlands im Krieg und sah sein Vaterland, das Militär und alles, was ihm wertvoll war, bedroht. So entschloss er sich schließlich zusammen mit anderen, Hitler zu töten, um den Staat neu zu ordnen und den Krieg schnell zu beenden. Am 20. Juli 1944 gelang es Stauffenberg, bei einer Besprechung mit Hitler eine Bombe zu legen, die auch explodierte; Hitler aber überlebte das Attentat. Stauffenberg und einige seiner Mitverschwörer wurden noch in der Nacht vom 20. auf den 21. Juli 1944 in Berlin hingerichtet.

Der Mut und die Entschiedenheit Stauffenbergs, auch sein eigenes Leben zu opfern, um die Diktatur Hitlers zu beenden, verdienen auch heute Anerkennung. Wäre das Attentat damals gelungen, so hätten vermutlich Millionen von Menschen ihr Leben behalten können. Doch ein Namensgeber kann auch schwierig sein, denn zu Recht muss man andererseits auch fragen, warum Stauffenberg und so viele andere Hitler so lange unterstützten, da die Nationalsozialisten von Anfang an Verbrechen verübten. Außerdem muss man darauf hinweisen, dass die Verschwörer des 20. Juli keinesfalls eine Demokratie einrichten wollten, also eine Ordnung, wie wir sie heute haben, sondern dass ihnen eher eine Rückkehr zu einer Monarchie vorschwebte.

Link für weitere Informationen