Vortrag über die Yanomami-Indianer im brasilianischen Regenwald

Auch in diesem Jahr wieder berichtete die Kieler Pädagogin Fr. Haverkamp eindrucksvoll über das Leben der Yanomami-Indianer im brasilianischen Regenwald.

Die Yanomami-Indianer sind eines der letzten noch ursprünglich lebenden Naturvölker dieser Erde. Seit nunmehr drei Jahrzehnten werden sie von Goldsuchern, Großgrundbesitzern, Minenkonzernen und der Holzindustrie bedroht.

Fr. Haverkamp unternahm viele Expeditionen, um den Yanomami-Indianern beim Überleben im Regenwald zu helfen und auf die Bedrohung ihrer Kultur und ihres Lebensraumes aufmerksam zu machen. In ihrem 90-minütigen Vortrag informierte sie die Schüler des 7. und 11. Jahrgangs eindrucksvoll und sehr authentisch über die Lebensweise, den Alltag und den bereits durchgeführten Hilfsprojekten für die Yanomami.

So schilderte Fr. Haverkamp, wie sie 1992 z.B. mit dem Menschenrechtler Rüdiger Nehberg auf einem selbstgebauten Floß den Atlantik bis nach Washington zum Weißen Haus überquerte, um auf die andauernde Unterdrückung der Indianer hinzuweisen. Weiter berichtete Fr. Haverkamp, dass sie seit 1997 in Zusammenarbeit mit den Yanomami drei Krankenstationen und mehrere Schulgebäude aufgebaut hat. Aber nicht nur die medizinische Versorgung und Bildung der Ureinwohner liegt ihr am Herzen. Eine Rettung des Lebensraumes kann ihrer Meinung nur gelingen, wenn die Yanomami ihre Rechte kennen und die Welt außerhalb ihres Gebietes verstehen. Aus diesem Grund errichtete Fr. Haverkamp ein Schulungszentrum, in dem die Yanomami die brasilianische Sprache lernen und von Rechtsanwälten unterstützt und beraten werden, damit sie lernen, ihre Rechte gegenüber der Regierung auszusprechen und durchzusetzen.

Um die Kultur und das Leben der letzten Ureinwohner im Regenwald zu bewahren, sei es vor allem wichtig, dass sie lernen, sich nicht gegenseitig zu bekriegen, sondern sich gemeinsam gegen die Bedrohung von außen zu wehren.

Die Schülerinnen und Schüler waren sehr beeindruckt von Fr. Haverkamps Bildern und Berichten und zeigten auch im Anschluss an den Vortrag großes Interesse und stellten noch viele gut überlegte Fragen.